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Bruderschaften in Bremgarten

Obwohl in Bremgarten zahlreiche Handwerker lebten und wirkten, bildeten sich hier keine Zünfte wie in grösseren Städten. Dazu war der Warenverkehr doch zu gering. Kein Berufszweig entwickelte sich so stark, dass er eine politische Bedeutung hätte erreichen können. Bremgartens Handwerker schlossen sich statt in Zünften in Bruderschaften zusammen.

Zur Michaelsbruderschaft gehörten die Schmiede, Schlosser, Wagner, Zimmerleute, Tischmacher, Weber, Küfer, Kürschner, Seiler, Hafen- und Kannengiesser, Maurer, Bildhauer, Drechsler, Färber, Hafner, Glaser, Ziegler und Bader.

In der Liebfrauenbruderschaft fanden sich die Gewandschneider, Tuchscherer und Schneider zusammen.

Zur Crispini- und Crispinianibruderschaft zählten die Gerber, Sattler und Schuhmacher.

Diese Bruderschaften hatten weniger wirtschaftlichen Charakter als geselligen und religiösen. Wenn ein Mitglied starb, führten sie die Feierlichkeiten am Begräbnistag, am Siebenten und am Dreissigsten sowie die Jahrzeitgedächtnisse durch. Besonders festlich begingen sie den Namenstag des als Patron gewählten Heiligen. An diesem Tag ruhte für alle Bruderschaftsmitglieder die Arbeit. Eine wesentliche soziale Aufgabe der Bruderschaften war die Fürsorge für bedürftige Mitglieder.

In wirtschaftlicher Hinsicht vermochten die Bruderschaften immerhin unerwünschte Konkurrenz abzuwehren. Sie konnten nämlich über die Aufnahme oder Ablehnung neuer Mitglieder entscheiden. Und wer nicht Mitglied der entsprechenden Bruderschaft war, durfte sein Handwerk nicht ausüben.

Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts verloren die Bruderschaften ihre ursprüngliche Bedeutung. Sie verschwanden oder wandelten sich. Heute bestehen noch die Crispini- und Crispinianibruderschaft sowie die Liebfrauenbruderschaft, beide als ortsbürgerliche Bruderschaften ohne Bezug zu bestimmten Berufen.

Die gemeinsame Website der Crispini- und Crispinianibruderschaft sowie der Liebfrauenbruderschaft finden Sie hier.

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