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Die Reformation in Bremgarten

Die Auseinandersetzungen um die Reformation schlugen in Bremgarten hohe Wellen. Bereits 1519 erregte der Stadtpfarrer Heinrich Bullinger, der Vater des gleichnamigen berühmten Reformators, in der ganzen Eidgenossenschaft Aufsehen, als er dem päpstlichen Ablassprediger Bernhardin Sanson das Predigen in seiner Kirche untersagte. Nicht zuletzt die engen Beziehungen Bremgartens zur Stadt Zürich brachten es mit sich, dass sich im Verlaufe der 1520er Jahre die Bürgerschaft in Anhänger des alten und des neuen Glaubens spaltete. Die Streitigkeiten brachten die Stadt gelegentlich an den Rand eines Bürgerkrieges.

Zusätzlich Öl ins Feuer gossen die eidgenössischen Orte beider Glaubensrichtungen. Denn der Reussübergang machte Bremgarten zu einem strategisch wichtigen Ort. Beide eidgenössischen Parteien wollten deshalb die Stadt für sich gewinnen. Für kurze Zeit stand Bremgarten so im Brennpunkt der eidgenössischen Politik. Im Jahre 1531 war es sogar Schauplatz mehrerer Tagsatzungen.

Im Februar 1529 bekannte sich Heinrich Bullinger, der Vater, in einer Predigt öffentlich zum neuen Glauben. Zwar wurde er danach von Rat und Bürgerschaft abgesetzt. Aber schon zwei Monate später waren die Evangelischen in der Mehrheit, und die Stadt entschied sich für die Reformation. Die Messe wurde abgeschafft, Bilder und Altäre auf dem Kirchhof verbrannt. Der Rat berief im Juni 1529 den jungen Heinrich Bullinger, damals Leiter der Klosterschule in Kappel, als Pfarrer in seine Heimatstadt. Er wirkte hier während etwas mehr als zwei Jahren im Sinne des neuen Glaubens.

Im Oktober 1531 besiegten die katholischen Eidgenossen die reformierten in der Schlacht bei Kappel. Darauf zwangen sie Bremgarten zum alten Glauben zurück. Heinrich Bullinger floh nach Zürich, wo er als Nachfolger Zwinglis sein eigentliches Wirkungsfeld fand.

Bild: Heinrich Bullinger Vater (1468-1533), lavierte Federzeichnung aus dem 16. Jahrhundert (Zentralbibliothek Zürich).

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