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Der Arrest der Baselbieter Revolutionäre 1831

Im Jahre 1831 wurde Bremgarten für kurze Zeit zu einem Nebenschauplatz des Bürgerkrieges zwischen Stadt und Landschaft Basel.

Die Unruhen waren ausgebrochen, weil die Landbevölkerung von der Stadt Basel mehr demokratische Rechte gefordert hatte. Danach schickte die eidgenössische Tagsatzung Ordnungstruppen in das Baselbiet. Sie liess am 19. September 1831 die vier wichtigsten Anführer verhaften, unter anderen Stephan Gutzwiller, den Kopf des Widerstandes. Die vier sollten an einem sichern Ort ausserhalb des Unruhegebietes interniert und von den übrigen Aufständischen isoliert werden. Nach langem Hin und Her entschied sich die Tagsatzung, sie nach Bremgarten zu bringen. Am 23. September 1831 wurden sie im Gasthof zum Kreuz in der Unterstadt unter Hausarrest gestellt. Hier blieben sie einen guten Monat, bis sie am 27. Oktober wieder freigelassen wurden. Danach kehrten sie in ihre Heimat zurück und führten den Aufstand weiter. Er endete mit der Trennung von Stadt und Landschaft Basel in zwei Halbkantone.

Dass die Baselbieter Revolutionäre ausgerechnet in Bremgarten festgehalten wurden, war ziemlich pikant. Denn noch kein Jahr zuvor hatte sich hier in der Gegend die Unzufriedenheit des Landvolkes im Freiämter Sturm gegen Aarau Luft gemacht. Daran waren massgeblich auch liberale Politiker beteiligt. Diese hegten aber durchaus Sympathien für die Baselbieter. Im Gasthof zum Kreuz waren Stephan Gutzwiller und seine Gefährten ganz gut aufgehoben. Denn der Wirt Franz Joseph Leodegar Weissenbach, der Vater des Politikers Plazid Weissenbach I., war selbst ein Liberaler. Zusammen mit seinen Gesinnungsgenossen im Freiamt dürfte er dafür gesorgt haben, dass die Internierten über Mittelsmänner ihre Verbindungen mit dem Aufstand im Baselbiet pflegen konnten.

Das konnte auch das 25 Mann starke Bewachungsdetachement nicht verhindern, welches die Tagsatzung hierher geschickt hatte. Die Soldaten, in Privathäusern einquartiert, waren in Bremgarten ohnehin alles andere als willkommen. Denn die privaten Qartiergeber mussten sie auch auf eigene Kosten verpflegen. Als ihnen die Last zu gross wurde, stellten sie die Soldaten einfach vor die Türe. Erst nach einer Rüge der Regierung in Aarau sorgte die Stadt Bremgarten wieder für Unterkunft und Verpflegung der Truppe.

Bild: Stephan Gutzwiller.

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