Im Zuge der Restaurierung des Spittelturms entdeckte man 1998 im Zwischenraum zwischen dem Torbogen und dem seitlichen Zugang ein ehemaliges Gefängnis. Die Gefangenen waren an einem Seil durch ein Loch in der Decke in das Verliess hinuntergelassen worden. In den 1810er Jahren hat man das Loch zugemauert. In der Folge blieb der Raum über fast zwei Jahrhunderte vergessen.

Als man 1998 den Raum wieder öffnete, fand man an den Wänden eine Vielzahl von Graffitis. Sie waren über die Jahrhunderte hin von den dort einsitzenden Gefangenen eingeritzt oder aufgemalt worden: Es handelt sich um Tierfiguren, Familienwappen oder einfache Striche, mit denen möglicherweise die Tage gezählt wurden. Viele Zeichen lassen sich heute nicht mehr deuten. Seit der Renovation kann der Raum durch eine Glasplatte eingesehen werden.