Antonigasse 14
Das nachmittelalterliche Doppelhaus Antonigasse 14 wurde im 18. Jahrhundert zu einem vierstöckigen Wohnhaus umgebaut. Die klassizistischen Bauelemente verleihen dem Haus einen palastartigen Charakter.
Das Erdgeschoss ist mit Quadersteinen reliefartig ausgebildet. Die Fensterachsen sind eng gereiht, die Fenstersimse mit senkrechten Platten (Triglyphen) ausgebildet. Im ersten Stock sind die Fenster mit Spitzgiebeln überdacht.
Der französische General Marquis de Montesquiou lebte 1793 bis 1795 als Emigrant in diesem Haus. Obwohl er zu den Anführern der Französischen Revolution gehörte, wurde er von diesen vertrieben. Auf der Flucht war auch Louis-Philippe von Orléans. Unter dem Decknamen ‹Corby› versteckte er sich von Juni 1794 bis März 1795 beim Marquis de Montesquiou in Bremgarten. Nach der Juli-Revolution von 1830 wurde Louis-Philippe König von Frankreich (bis 1848). Seine Schwester Adélaide fand zur selben Zeit (1794) im Klara-Kloster in Bremgarten Unterschlupf.
Juden lebten vom späten Mittelalter bis Ende des 16. Jahrhunderts in Bremgarten. Erst ab 1848 siedelten sich wieder Juden in Bremgarten an. 1860 gründeten sie die ‹Jüdische Cultusgenossenschaft›.
Um 1900 wurde der oberste Stock dieses Wohnhauses als Synagoge eingerichtet und bis zum Umbau des Hauses (um 1990) genutzt.
Geschichte
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